Ist Ihnen was aufgefallen? Alle reden von neuen Produkten, von neuen Trends. Aber die Gastronomie tut sich verdammt schwer damit. Nicht, dass sie die Themen nicht aufgreift – nein, da ist sie schon innovativ. Regional, saisonal, vegetarisch und sogar vegan ist angekommen. Aber sie verpackt die Trends sehr (un)-geschickt in immer gleichen Hüllen…im immer gleichen Gewand. Dass die Speisekarte das wichtigste Marketinginstrument des Gastronomen ist, ist leider immer noch nicht angekommen. Über 90% der Wirte gestalten die Karten so, wie es seit 50 Jahren „üblich“ ist. Eine immer gleiche Aufzählung in immer gleicher Reihenfolge – Produkte links, Preis schön in Reih und Glied rechts. Und natürlich bei jedem Preis auch noch das (T)Eurozeichen….Und ja nichts drin, was nicht direkt mit Essen und Trinken zu tun hat. Außer der Hausgeschichte auf der ersten Seite, die den Gast wenn er Hunger hat überhaupt nicht interessiert.
Ich sammle selber seit 1968 Speisekarten – inzwischen habe ich eine stattliche Sammlung von über 600 Exemplaren. Die erste Karte war damals handgeschrieben und in einem Ledereinband. Der Kellner bekam vom Betrieb 10 Exemplare „geliehen“ - Pro Karte 100 DM Pfand! Das ist heute unvorstellbar. Meine Sammlung begann mit einer gewonnenen Wette mit dem Kellner Leopold. Wenn ich die Karte aus dem Betrieb rausbekomme, ohne dabei erwischt zu werden, gehört sie mir. So begann meine Leidenschaft. Heute erwerbe ich die Karten, wenn sie es wert sind. Viele bekomme ich bei meinen Seminaren von Gastronomen. Nur wenige trauen sich erst einmal vom Schema abzuweichen. Wenn sie es dann trotzdem tun, sind sie häufig überrascht, was mit den Speise- und Getränkekarten alles möglich ist.
Was sind nun die wichtigsten Schritte zu einer erfolgreichen, verkaufsstarken Karte?